Rheydter Schachverein 1920 e.V.

Doppelte DOSIS Schach für Familie Müdder in Dinslaken

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Zuletzt aktualisiert: Mittwoch, 15. Juni 2016 21:07

Veröffentlicht: Mittwoch, 15. Juni 2016 12:26

Melanie und der Verfasser spielten am letzten Wochenende die DOSIS (Dinslakener Stadtmeisterschaft im Schach) mit. Wir finden diese Form der Schachturniere sehr schön, denn an einen WE finden fünf Partien statt, es brauchen keine Urlaubstage geopfert werden und man kann diese Strecken auch mit dem Auto 6x fahren.

Letztes Jahr wurden wir bereits darauf aufmerksam und spielten das Turnier zusammen mit. OK, Melanie spielte das Turnier wegen der Vorbereitung zur DEM mit und da ich normalerweise nur Fahrer bin, aber „nix“ anderes vorhatte, spielte ich damals nach langer Abstinenz mal wieder ein Turnier mit. Wir fanden die Leute, die Atmosphäre und die kleinen Dinge richtig klasse, dass wir dieses Jahr wieder daran teilnahmen. Mit kleinen Dinge meinen wir bsp., dass der mitspielende IM Christof Sielecki sich mit dem normalen Volk abgab und auch Partien von uns mit analysierte, oder Wochen später Glückwünsche zur EM und DEM von Melanie erhielten.

Grund genug dieses Jahr wieder daran teilzunehmen und Melanie wollte unbedingt noch einen positiven zum Abschluss der Saison haben, da die DEM nach Ihrer Meinung bescheiden ausgefallen ist . Dieses Jahr kamen auch Jugendspieler aus Bingen (Paul Hinrichs, U12 Rheinland-Pfalz) oder Solingen (Luisa Bashylina, U10), um am Wettkampf teilzunehmen. Beide waren im vorderen Feld der jeweiligen Altersklasse bei der DEM gelandet, allerdings nicht auf dem Treppchen. Dadurch kann man durch eine oder mehrere zusätzlichen Leistungsperformance Qualifikationen noch an EM oder der WM teilnehmen. Dies ist allerdings nur in den jüngeren Altersklassen möglich. Beispielsweise benötigt man in der U12 eine LP von 2100 oder 2 von 1900.

Gespielt wird in Dinslaken nach dem beschleunigten Schweizer System und als zweite Wertung gibt es die Summenwertung. Dadurch sind von Anfang an spannende Partien gewährleistet und es bleibt bis zur letzten Runde sehr eng.

Es nahmen insgesamt 37 (mehr oder weniger) Teilnehmer teil, sogar 6 !! des weiblichen Geschlechts. Kurzerhand wurde noch ein Damenpreis ausgerufen. Wieder ein Sternchen für den Ausrichter. Auch nahm ChristofSielecki, der besagte IM, auch bekannt, durch das Banterblitz bei Chess 24 oder bei ICC, wieder am Turnier teil.

Für Familie Müdder lief das WE sehr erfreulich. In Runde 3 und 4!! Durften wir sogar an den Brettern 1 und 2 spielen. Und dabei sollte ich ja bei den Turnieren mitspielen, damit ich nicht so die Zeit finde, auf Melanies Brett zu schauen. Das war diesmal ziemlich schwierig…. J

Melanie spielte in Runde 1 gegen die 11jährige Swantje Minneken, die ein feines Schachgefühl hat, allerdings spielte sie sehr schnell und auch der Start von 19.00 Uhr war nicht vorteilhaft für die kleine Spielerin. Danach wurde Melanie Paul Hinrichs (Elo 1863, DWZ 1843) zugelost. Die zwei hatten bereits letztes Jahr das Vergnügen auf der DEM gegeneinander zu spielen. Damals gewann Paul und diesmal hatte Melanie das bessere Ende für sich, da Paul bereits in der Eröffnung einen krassen Fehler machte, welcher nicht mehr zu heilen war. Nach dem Mittag, spielte Melanie dann gegen Dirk Stoppacher aus Dinslaken, DWZ 1860, und am Ende des Turniers guter 4ter wurde. Auch hier spielten beide letztes Jahr bereits gegeneinander. Damals verlor Mel, diesmal erhielt Sie aus der Eröffnung einen Vorteil, da Dirk die Stellung überzog, und spielte eine „Blitzsaubere“ Partie, bei der der einzige Fehler war, nachher ein Remis anzubieten, was der Gegner sofort annahm. Am Sonntagmorgen hatte Melanie „Losglück“, denn einen IM in der vierten Runde zu kriegen, spricht für sich. Sie spielte fast vier Stunden-und die Materialverteilung war auch ungewöhnlich. Dame gegen 3 Figuren. Sehr lehrreich!! Allerdings ist eine Niederlage nie schön…In der letzten Runde nochmals einen Gegner mit DWZ 1851 und ELO 1880. An den Zügen von Melanie war die Anstrengung der letzten Tage zu spüren. Sie konnte mehrfach die Stellung gewinnen oder später Remis spielen, fand jedoch nicht die besten Züge. Sie kämpfte allerdings wie ein Löwe und Ihre Partie war auch die letzte des Turniers. Alle Teilnehmer versammelten sich um Ihr Brett, um zwischendurch zu sehen, dass Sie mit einer Sekunde auf der Uhr noch die Uhr drückte um weitere 30 Sekunden zu erhalten. Ein objektiv verlorenes Turmendspiel hat Sie schließlich doch noch Remis gehalten.

Meine Ergebnisse waren nicht so wichtig. Ich startete mit 3 aus 3, wobei ich hier in der dritten Runde auch noch als letzter spielte…äh falsch, mein Gegner spielte ja auch mit! Mein sympathisches Gegenüber (Norbert Raygrotzki) hatte mit mir letztes Jahr schon das Vergnügen. In der Runde danach verlor ich glatt gegen den späteren Gewinner des Turniers Andreas Walter. Die fünfte Runde musste ich gewinnen, damit ich in die Hauptpreise komme, allerdings sah ich 2 Gewinnzüge nicht und so blieb mir nach den ShakeHands „nur“ der fünfte Platz.

Fazit: Melanie wird 8te mit einer Leistungsperformance von 1960 und DWZ Sprung von 86 Punkten auf 1662. Damenpreis, Jugendpreis oder TWZ unter 1800 war Ihre Auswahlmöglichkeit bei den Geldpreisen. Selbstverständlich nahm Sie dann den höchst dotierten Preis entgegen. Somit kann Sie nun positiv in die Sommerpause gehen.

Luisa und PAUL haben leider Ihre LP nicht erreicht. Es wird sicherlich beim nächsten Turnier klappen.

Ein tolles Turnier mit vielen fairen und sympathischen Spielern. Die Preise für Brötchen, Würstchen und Getränke waren sehr niedrig. Das Startgeld angemessen und die DWZ-Auswertung war am gleichen Abend bereits in DEWIS eingestellt. Kleine Geschichten gab es genügend. Beispielsweise meldete sich ein Spieler sehr spät an, bezahlte das erhöhte Startgeld und brach das Turnier mit der Begründung nach der ersten Runde ab: „Wenn hier bereits ELO 2050 gegen 1600 in der ersten Runde Remis spielen, dann ist das Turnier nichts für mich!“ Das Turnier wurde kurz vor Beginn des Turniers geografisch verlegt, aber der neue Austragungsort war völlig in Ordnung, vielleicht ein bisschen klein, aber solange einen Platz finden und auch sich draußen die Beine vertreten können, ist dies ausreichend.

Ein Turnier, welches von viel mehr Spielern in den Kalender aufgenommen werden sollte. Herzlichen Dank an den Veranstalter.

Rafael und Melanie Müdder